Elisabeth Dishur - 2020
Assemblage / Mixed Media
30cm x 36cm x 7,5cm
In dieser Assemblage stehen sich zwei Gesichter gegenüber, nah genug, um ein Gespräch zu beginnen – und doch bleibt es still. Schwarze Binden über Augen und Mund machen jede Form von Austausch unmöglich. Was bleibt, ist ein merkwürdiger Raum zwischen ihnen: ein Raum, der eigentlich Begegnung verspricht, aber stattdessen das Gefühl des Aneinander-Vorbei-Kommunizierens sichtbar macht.
Zwischen den beiden wächst eine zarte Pflanze nach oben, als würde sie versuchen, das zu schaffen, was die Figuren nicht können: eine Verbindung. Hinter ihr liegen technische Zeichnungen, Linien wie gedankliche Konstrukte, zu komplex, zu verschlungen, als dass man darin eine echte Verständigung finden könnte. Der goldene Rahmen, der die Blüte wie ein unfertiger Heiligenschein umgibt, deutet auf die Hoffnung – oder vielleicht auf die Illusion – einer harmonischen Form von Zusammenhalt.
In Anlehnung an Erich Frieds „Die guten Gärtner“ entsteht hier ein Bild für gut gemeinte Nähe, die in ihrer Blindheit und Sprachlosigkeit unbeabsichtigt zerstörerisch wirkt. Die beiden Gärtner handeln gemeinsam, aber ohne Bewusstsein füreinander; sie tun ihr Bestes und verfehlen sich doch im Kern.
So erzählt diese Arbeit von der Verletzlichkeit unserer Beziehungen: davon, wie leicht man sich im selben Raum befinden und trotzdem ganze Welten voneinander entfernt sein kann. Wie man sich bemüht, pflegt, gießt – und dabei vielleicht das Wesentliche übersieht: die Wurzel, die Verbindung, das Gespräch.
Die guten Gärtner ist ein persönliches Bild über Kommunikation, ihre Brüche, ihre Missverständnisse – und über die stille Hoffnung, dass trotz aller Umwege etwas wachsen kann.
Die guten Gärtner
Wie schön daß wir Hand in Hand
in den Garten gehen
und unseren jungen Baum begießen
Ich klaube Raupen ab
du bringst im Wasser!
Wie grün er wäre
wenn wir ihm nicht die Wurzel abgehackt hätten.
Erich Fried, 1987
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